Wiesbadener Kurier vom 18.04.2018

Vor Ort vom 14.04.2018

 

 

 

Pressestimmen zu unserem Stück "Einladung zum Mord",

Aufführungen 8. bis 11. Oktober 2015.

 

25.09.2015 Wiesbadener Kurier Kloppenheim


Kloppenheimer Kulturäpfel bringen mit „Einladung zum Mord“ einen Krimi auf die Bühne

Einen Toast auf das neue Stück bringen die Kulturäpfel aus. Bei den Proben ist allerdings noch Wasser in den Gläsern.<br /> <br /> Foto: Barbara Yurtöven

Einen Toast auf das neue Stück bringen die Kulturäpfel aus. Bei den Proben ist allerdings noch Wasser in den Gläsern.

Foto: Barbara Yurtöven






Von Barbara Yurtöven

Drei Wochen sind es beim Probenbesuch noch bis zur Premiere, der man entspannt entgegensehen kann. „Wir liegen gut im Zeitplan“, nickt Regisseurin Barbara Keber. Das Bühnenbild ist schon komplett, die Kostüme ausgesucht und der Text sitzt. Zumindest meistens. Jetzt muss noch an den Details gefeilt werden und auch einige Requisiten müssen noch abgestimmt werden. Nach einigen selbst geschriebenen Stücken und dem heiteren „Alles nur Theater“ vom vergangenen Jahr, hat man sich jetzt für „Einladung zum Mord“ entschieden. „Das ist schon ein eher anspruchsvolles Stück“, beschreibt Keber, „und man muss schon ein bisschen aufmerksam sein. Aber es kann auch gelacht werden“.

Am Originaltext wurde nicht viel geändert, aber, so kennt man es von den Kulturäpfeln nicht anders, auch ein bisschen Regionales mit eingearbeitet. „Ein bisschen Lokalkolorit muss schon sein“, sagt Kulturapfel Christian Lück lachend. Er hat ein wichtiges Requisit für seine Rolle noch nicht auftreiben können und bekommt noch einige Tipps von den Kollegen, wo das Teil zu finden sein könnte. Auch andere Details sind noch zu klären: „Wenn es knallt, muss ich mich dann erschrecken?“, will Alicia vor Beginn der Probe noch schnell von ihrer Regisseurin wissen. Am Tisch werden derweil noch die Servietten kunstvoll für die erforderliche Tischdekoration gefaltet. Kurz geht das Licht aus, und genauso schnell wieder an: das vertraute Zeichen für den Probenbeginn.

Der erste Akt beginnt. Die Handlung: Constanze Ehringer ist die Inhaberin eines Theaterverlages und lädt ihre sechs erfolgreichsten Autoren zu einem Wochenende in ihr abgelegenes Landhaus ein. Nach und nach treffen die Gäste ein. Empfangen von Hausmädchen Miriam.

„Aichler. Thomas Aichler“, stellt der erste Gast sich nicht nur in James-Bond-Manier vor, er sieht in Smoking und Fliege auch aus wie ein Geheimagent. Nach ihm treffen die anderen fünf Gäste ein. Erst als alle angekommen sind, bei einem Glas Sekt (der bei der Probe natürlich nur Wasser ist) erste Nettigkeiten ausgetauscht und alte Animositäten zutage getreten sind, gibt sich auch Frau Ehringer die Ehre. Deren Rolle wird heute allerdings von der Regisseurin gelesen, da die eigentliche Darstellerin sich verspäten wird.

Beim Aperitif überrascht die Verlegerin ihre Autoren mit einer ganz besonderen Mitteilung, denn ein renommiertes Theater hat ein neues Stück angefragt. 50 000 Euro soll der ausgewählte Autor dafür bekommen. Und dann beginnt das Abendessen. Das Hausmädchen kommt durch die „Küchentür“. Die quietscht ganz ungewollt. „Aber das passt wirklich wunderbar“, lacht Souffleurin Gaby Möller, die während der Proben nicht nur den Text souffliert, sondern auch die Türklingel und andere Geräusche imitiert. Echt ist aber der Inhalt der Suppengläser. Der Gazpacho hat eine blutrote Farbe. Ein böses Omen? Jedenfalls liegt kurz darauf eine der Autorinnen tot auf dem Boden. Sehr lebendig verfolgt Mitspielerin Nicole anschließend, wie die Kollegen weiterproben. Und rätseln: War es Mord oder ein Unglücksfall? Das Hausmädchen schreit und berichtet ängstlich von einem maskierten Mann in der Küche. Dann ein Schrei und ein dumpfer Schlag, Autor Lenz ist vom Balkon gestürzt. Auch er ist tot. Und dann ist jetzt auch noch das Telefonkabel durchgeschnitten ...

Wie geht es weiter im Landhaus Ehringer? Wie viele der Gäste werden mit dem Leben davonkommen? Die Antwort auf alle Fragen erhält man bei den vier Aufführungen des Stücks. Gespielt wird die „Einladung zum Mord“ von Donnerstag, 8., bis Sonntag, 11. Oktober, jeweils um 19.30 Uhr im Gemeindehaus in Kloppenheim.

Karten gibt es im Vorverkauf bei „Blumen im Gässchen“, Bachstraße 4a in Kloppenheim, Telefon 0611 / 9 50 53 25

 


14.10.2015 Wiesbadener Kurier Kloppenheim


Der Tod kommt mit der Suppe – Erfolgreiche Derniere von „Einladung zum Mord“ der „Kloppenheimer Kulturäpfel“ 

Vergeblich versuchen Aichler (Christian Lück) und Behrens (Sebastian Kastner), mit dem Handy die Polizei zu informieren. <br /> Foto: B. Yurtöven

Vergeblich versuchen Aichler (Christian Lück) und Behrens (Sebastian Kastner), mit dem Handy die Polizei zu informieren.
Foto: B. Yurtöven





Von Barbara Yurtöven

Länderspiel hin, „Tatort“ her – wer am Sonntag auf die Vorstellung der Kloppenheimer Kulturäpfel gesetzt hatte, der hatte alles richtig gemacht und durfte sich über eine spannende und dabei höchst vergnügliche „Einladung zum Mord“ freuen. Es war die letzte von vier Vorstellungen des Laientheaters, das sich seit 2009 mit regelmäßigen Inszenierungen im Gemeindehaus einen Namen gemacht hat.


Erstmals ein Krimi

Diesmal die Wahl zum ersten Mal auf einen Krimi gefallen: „Einladung zum Mord“ aus der Feder von Wolfgang Binder. Und obwohl es die vierte Vorstellung war, hatte auch Regisseurin Barbara Keber immer noch Lampenfieber. Mit den drei ersten Abenden war sie mehr als zufrieden und lobte Team und Gäste: „Es hat alles toll geklappt und wir hatten ein großartiges Publikum.“

Und ein gutes Stück, das Dank einiger sehr überraschender Wendungen bis zum Schluss sehr spannend blieb und genügend Gelegenheit zum Lachen und kräftigem Applaus gab. Und davon machte das Publikum rege Gebrauch, denn das Ensemble war gut aufgelegt und spielte überzeugend. Einige extra für die Derniere eingebaute Überraschungen inklusive. Und die ein oder andere regionale Anmerkung durfte auch nicht fehlen.

Das Publikum wurde Zeuge eines Treffens von sechs erfolgreichen Autoren und ihrer Verlegerin Ehringer (Silke Mees). Toll besetzt waren die so unterschiedlichen Autoren-Charaktere. Die selbstbewusste Charlotte Müller-Riedemann (Rasma Friedewald), die junge Corinna Molzahn (Alicia Eichhorn), die zurückhaltende Vivien Lehmbeck (Nicole Hegner), der smarte Klaus Behrens (Sebastian Kastner) und der ungehobelte Gregor Lenz (Mark Hellbusch). Mit dabei sind auch Hausmädchen Miriam (Sandra Möller) und Autor Aichler (Christian Lück), der mit Fliege und Smoking nicht nur aussieht wie James Bond, sondern sich auch so gibt – und vorstellt: „Aichler. Thomas Aichler.“

Der Abend hat kaum begonnen, da gab es schon das erste Opfer. Autorin Lehmbeck fiel nach der Suppe tot vom Stuhl. Wenig später stürzte Lenz vom Balkon. Unfall oder Mord? Gerätselt wurde nicht nur auf der Bühne, auch das Publikum tauschte sich aus. Der erste Akt bot genügend Stoff, um in der Pause bei Sekt und Pfefferbeissern über den möglichen Täter zu spekulieren. Groß war das Bedauern der weiblichen Zuschauer, dass ausgerechnet Gregor Lenz schon das Zeitliche gesegnet hat, zu gut gefiel ihnen das Spiel von Mark Hellmann in seiner allerersten Bühnenrolle.